Fußball-Oberliga Aufsteiger Schamerloh scheitert zu oft an Göttingens Torfrau Hall – 1:2
Von Stefan Schwiersch
Schamerloh. Obwohl die SG Schamerloh nach 90 Minuten mit leeren Händen und hängenden Köpfen dastand, durften die Südkreis-Fußballerinnen ihre Feuertaufe in der Oberliga als hochgradig gelungen einstufen. Zwar unterlag der Aufsteiger dem amtierenden Meister Sparta Göttingen mit 1:2 (1:1), doch jeder der rund 100 Zuschauer konnte erkennen, dass die SGS das bessere Team war und nur deshalb nicht gewann, weil Spartas Torfrau Nina Hall eine sensationelle Leistung zeigte und zumindest vier hervorragende Chancen der Gastgeberinnen entschärfte.
„Wir haben sehr gut gespielt, aber uns selbst um den verdienten Lob gebracht“, meinte Interimstrainer Andreas Braun, der für fünf Wochen den Job des dienstlich stark eingespannten Uwe Schmidt übernimmt; Schmidt war gestern dennoch vor Ort, daher teilte man sich die Arbeit, steuerte das Team von zwei Positionen aus.
Der gute spielerische Vortrag, das große Engagement, die tolle Leidenschaft des Heimteams konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem Gast der Dreier quasi geschenkt wurde. Bei zwei Standards träumten die Schamerloherinnen: zunächst bei einer Ecke, als Sarah Landinghoff unbedrängt einköpfte (20.), und fünf Minuten vor Schluss, als Katharina Volkmar ebenfalls nach einer Ecke den Ball ins Netz tickte. Zum zwischenzeitlichen Ausgleich netzte ausgerechnet Stefanie Becker ein, die fleißige Mittelfeld-Arbeitsbiene, die in der gesamten Vorsaison nicht ein einziges Mal getroffen hatte. Und wie! Nach einer herrlichen Direktkombination über Juliana Meier und Carola Heinke zog Becker vom rechten Strafraumeck einfach ab und drosch die Kugel über Torfrau Hall ins lange Eck (35.). Das war die schönste, aber auch die schwerste Art, ein Tor zu erzielen – in der Folge ließ die Heimelf wesentlich einfachere Möglichkeiten zum Torerfolg ungenutzt; Mareike Siemann scheiterte gleich dreimal in aussichtsreicher Position, Juliana Meier stand zweimal allein vor Hall, doch die war einfach nicht zu bezwingen.
„Wir können mithalten“, tröstete sich Andreas Braun. „Und teilweise haben wir sehr schön direkt gespielt. Schade drum.“ Etwas zu spät fand die SGS heraus, dass Göttingens unbewegliche Defensive mit schlichten Steilpässen auf die schnelle, wuselige Meier immer wieder zu zerlegen war.
SG Schamerloh: Rödenbeck – Dunkhorst – Hävemeier, Könemann – Siemann, Schmidt (55. Schröder), Lehmann, Heinke (55. Braun), Becker (80. Herzog) – Meier, Hasselbusch.
Torfolge: 0:1 (20.) Sarah Landinghoff; 1:1 (35.) Stefanie Becker; 1:2 (85.) Katharina Volkmar.
Auffälligste Schamerloherinnen: Mareike Siemann, Mona Dunkhorst.
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